Die Magie der Verbundenheit: Wie man die Advents- und Weihnachtszeit zu einer besonderen Zeit der Gemeinschaft macht

Die Advents- und Weihnachtszeit ist eine Zeit des Jahres, die wir meist mit Familie, Freunden und Gemeinschaft verbinden. Traditionell ist es eine Zeit, in der Menschen zusammenkommen, um Liebe, Freude und Dankbarkeit zu teilen. Diese Saison bietet nicht nur die Gelegenheit, gemeinsame Erinnerungen zu schaffen, sondern auch die Möglichkeit, tiefe emotionale Verbundenheit zu erleben.

Passend zu dieser Zeit möchte ich in diesem Beitrag die Bedeutung von Verbundenheit in der Advents- und Weihnachtszeit erkunden, die nachgewiesenen positiven Effekte von Verbundenheit betrachten und praktische Tipps geben, wie Du auch als intro- oder ambivertierter Mensch auf eine gesunde Art und Weise die positiven Effekte der Verbundenheit nutzen kannst.

Traditionelle Bedeutung der Advents- und Weihnachtszeit

Traditionell ist die Advents- und Weihnachtszeit in Westeuropa ein bedeutendes kulturelles und religiöses Ereignis, welches die Bedeutung von Glaube, Familie, Traditionen, Wohltätigkeit und Feierlichkeit hervorhebt. Unabhängig von der religiösen Bedeutung ist es heute eine Zeit des Jahres, die von vielen Menschen mit großer Vorfreude erwartet wird und eine Vielzahl von Bedeutungen und Emotionen in sich vereint.

In ihrem Ursprung in der christlichen Tradition ist Weihnachten eine Zeit der spirituellen Reflexion. Unabhängig davon kommen in dieser Zeit die Familien in Westeuropa traditionell zusammen, um gemeinsam zu feiern. Dabei begleiten uns viele traditionelle Rituale und Bräuche, wie das Schmücken von Weihnachtsbäumen, das Singen von Weihnachtsliedern, das Zubereiten besonderer Festtagsmahlzeiten und der Austauschen von Geschenken.

Weihnachten erinnert uns aber auch daran, uns um die Bedürftigen und weniger Glücklichen in der Gesellschaft zu kümmern. Traditionell werden Spendenaktionen und wohltätige Aktivitäten verstärkt, um Menschen in Not zu helfen.

Während die Adventszeit, die der Vorweihnachtszeit vorausgeht, traditionell als Zeit der Besinnung und Vorbereitung auf das Weihnachtsfest angesehen (und sogar früher eine Fastenzeit war). Es kann eine Zeit sein, in der Menschen darüber nachdenken, was ihnen wichtig ist, und sich auf die Bedeutung von Weihnachten besinnen.

Letztlich prägen Freude und Feierlichkeit die Advents- und Weihnachtszeit: Die Straßen werden mit Lichtern geschmückt, es gibt Weihnachtsmärkte, und die Menschen kommen zusammen, um gemeinsam zu feiern und sich an der festlichen Atmosphäre zu erfreuen

Diese ganze Saison kann eine warme und einladende Atmosphäre schaffen, die die Grundlage für starke soziale Bindungen legt und unsere Verbundenheit stärken kann.

Die Advents- und Weihnachtszeit ist also eine Zeit, die Verbundenheit fördern kann und Verbundenheit hat positive Effekte

Die Positive Psychologie hat vor allem in ihrer Säule Positive Beziehungen nachgewiesen, dass Verbundenheit nicht nur ein angenehmes Gefühl ist, sondern auch zahlreiche positive Effekte auf unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden hat. Studien haben gezeigt, dass Menschen, die starke soziale Bindungen haben, eine bessere psychische Gesundheit, weniger Stress und eine höhere Lebenszufriedenheit aufweisen. Die Unterstützung durch Familie und Gemeinschaft kann dazu beitragen, emotionale Belastungen zu bewältigen und das allgemeine Wohlbefinden zu steigern.

Verbundenheit lässt sich vor allem steigern durch:

  • Soziale Interaktionen fördern
  • Offenheit und Empathie für unsere Mitmenschen
  • Gemeinsame Interessen finden
  • Familie und Freunde treffen und unterstützen
  • Ehrenamtliches Engagement
  • Kommunikation und echter Gedankenaustausch mit nahestehenden Menschen
  • Aktives Zuhören
  • Gemeinsame Erlebnisse
  • Gezielte digitale Kommunikation um mit nahestehenden Menschen in Verbindung zu bleiben und
  • Ehrliche Selbstreflexion zu den eigenen sozialen Bedürfnissen

Das Paradoxe daran: obwohl die Aktivitäten zur Verbundenheit, häufig Zeit kosten, die wir oftmals meinen nicht zu haben, tun sie uns gut und sorgen sogar dafür, dass wir das Gefühl haben, mehr Zeit zu haben (vgl. Kellerman/Seligman: Tomorrowmind, Seite 162ff.)

Menschen unterscheiden sich in ihrem Bedürfnis nach sozialen Kontakten: Extravertierte, Introvertierte und Ambivertierte

Dennoch ist es so, dass nicht alle Menschen gleich gut auf soziale Kontakte reagieren. Bestimmt ist auch Dir das Konzept der extravertierten und introvertierten Menschen bekannt.

Lange Zeit dachte ich, dass extravertierte Menschen, diejenigen sind, welche kein Problem haben, sich selbstbewusst vor andere zu stellen und leicht mit anderen in Kontakt kommen (wozu ich gewiss gehöre). Umso spannender fand ich dann im Laufe meines Psychologiestudiums zu erkennen, dass es (nach Jung) danach unterschieden wird, wie Menschen ihre psychische Energie regulieren. Extravertierte Menschen tanken ihre Energie eher in der äußeren Welt, anderen Menschen und anregende Aktivitäten mit anderen (kann ich nicht). Dagegen brauchen introvertierte Menschen den Rückzug, Ruhe und Entspannung zum Auftanken und bevorzugen Alleinsein und ruhige Aktivitäten (definitiv ich).

Und dann gibt es da noch die ambivertierte Menschen, bei denen es in Abhängigkeit von Situation, Kontext und Tagesform mal so und mal so ist.

Wie lassen sich diese unterschiedlichen Bedürfnisse mit der Advents- und Weihnachtszeit verbinden? Wie können auch introvertierte und ambivertierte Menschen von der Zeit der Gemeinschaft und den Effekten der Verbundenheit profitieren?

Zunächst ist es wichtig zu wissen, dass auch introvertierte Menschen von Gemeinschaft und Verbundenheit profitieren.

Wir Menschen sind soziale Wesen.

Auch wenn wir uns manchmal einreden, dass es anders wäre: Wir brauchen andere Menschen.

Wir brauchen andere Menschen bereits aus unserer evolutionären Entwicklung heraus. Auch wenn wir uns heute stark als Individuen definieren wollen, hat gerade die Fähigkeit zur Zusammenarbeit uns als Menschen ermöglicht, da zu sein, wo wir heute sind. Soziale Bindungen haben unser Überleben gesichert, hilft uns gegenseitig zu unterstützen und schützen. Wir haben ganz basale emotionale Bedürfnisse nach Zugehörigkeit, Verbindung und Liebe. Die Erfüllung dieser Bedürfnisse stärkt unser Wohlbefinden. Wir lernen voneinander und miteinander, unser kulturelle Entwicklung erfolgt durch soziale Interaktion, unsere Gesellschaft und Wirtschaft funktioniert nur im Miteinander und wir bilden unsere soziale Identität durch die Zugehörigkeit zu anderen aus.

Gerade die Forschungen zur Einsamkeit zeigen die Gefahren sozialer Isolation und ihrer Auswirkungen auf physische und psychische Gesundheit.

Verbundenheit und Gemeinschaft tut uns allen gut.

Welche Tipps für die Advents- und Weihnachtszeit gibt es also (nicht nur) für extravertierte Menschen? Was können also intro- als auch ambivertierte Menschen tun, um sie gesund zu genießen?

Meine Tipps für eine gesunde Verbundenheit in der Advents- und Weihnachtszeit:

  1. Entscheiden Sie sich für genau die aktiven oder ruhigen Aktivitäten, die zu Ihrer Persönlichkeit passen. Akzeptieren sie andere Bedürfnisse und seien sie bereit zu Kompromissen.
  2. Wählen Sie die Begegnung mit den Menschen, die ihnen gut tun und begrenzen sie die Zeiten mit Menschen, die ihnen nicht gut tun.
  3. Reflektieren sie, was sie sich in der Advents- und Weihnachtszeit wirklich wünschen. Tauschen sie sich mit anderen dazu aus. Finden sie Gemeinsamkeiten und akzeptieren sie Unterschiede.
  4. Traditionen und Rituale geben Sicherheit, können aber auch eine Möglichkeit sein, über Bedürfnisse zu sprechen. Überfordern sie sich nicht durch Traditionsdruck. Besprechen Sie gemeinsam mit Familie und Freunden, welche Rituale welche Wirkung für die Einzelnen hat. Entwickeln sie Traditionen weiter, passen sie Rituale an, so dass es für alle angenehm wird.
  5. Bleiben Sie achtsam, was sie selbst brauchen und andere. Setzen sie Grenzen, erlauben sie sich auch mal Nein zu sagen, Pausen zu machen oder ohne den Partner loszuziehen.

So mache ich es:

Über die letzten Jahre ist mir das in meiner (Groß-)Familie und meinem Business mehr und mehr gelungen. So haben wir vereinbart, uns als Großfamilie mit über 30 Personen nicht mehr bei uns im Haus, sondern in einem separaten Veranstaltungsraum zu treffen, wo Kinder und Hunde auch toben können und niemand für alle kochen muss. Statt unnötiger Kundengeschenke spende ich jedes Jahr einen großzügigen Betrag an gemeinnützige Organisationen. Unsere Trainerweihnachtsfeier wird in diesem Jahr erstmals geplant virtuell stattfinden. Und privat behalte ich wunderschöne Rituale, wie das Hoftheater Halle mit den Sommerfreunden und das Kitschkaffeetrinken mit der besten Freundin am Weihnachtstag bei.

Reflektion:

  • Was also bedeutet die Advents- und Weihnachtszeit für Dich?
  • Was ist Dir, Deiner Familie und Deinen Freunden wichtig?
  • Welche Rituale hast Du? Welche möchtest Du beibehalten? Welche gern verändern?

Zum Schluss möchte ich Dir unten ein kleines neurographisches Modell geben, mit dem Du ein Licht in der Weihnachtszeit entzünden kannst. Viel Freude damit.

In dem Sinne wünsche ich Euch allen eine schöne Advents- und Weihnachtszeit und besinnliche Feiertage.

Eure Marion

Ein Licht in die Welt zaubern: